Zum Hauptinhalt springen
4.4.2023

Raoul Schrott: Inventur des Sommers

Veranstaltungsdaten

Tausende Bücher stehen in seiner Bibliothek im Keller, thematisch sortiert und mit zahllosen Einmerkern versehen. Oben in der Stube ein riesiger Schreibtisch, eine Gitarre, dazwischen: Faustkeile und Pfeilspitzen, Meteoritensplitter und Fossilien, Souvenirs und exotische Musikinstrumente – Anschauungsmaterial eines Weitgereisten.

Thomas Bärnthaler und Lars Reichardt, SZ

Die Welt verstehen und in Texte übersetzen, ob aus anderen Sprachen, in Poesie oder live auf der Bühne – der Funke überträgt sich auf die Leser:innen. Mit der „Inventur des Sommers“ legt Raoul Schrott – weitgereist und hochbelesen – seinen neuen Band vor. Seine Texte erkunden, wie sehr unser Denken, Handeln und Fühlen nach einschneidenden Erfahrungen von Pandemie und Kriegsausbruch vom Abwesenden geprägt ist. Vermag es die Poesie, das Verlorengegangene wiederzubringen? Was bleibt und was lassen wir zurück, wenn wir gehen? Kunstvoll, klug und sinnlich rückt dieser zwischen Essay und Lyrik mäandernde Band „Inventur des Sommers“ jene zersprungenen Momente vor Augen, die unser Leben ausmachen, ob zu Hause, im Zeitgeschehen oder auf einer Reise zu den Kultstätten der Musen, ob in wahren Geschichten, Totenreden oder Jubelfeiern. Raoul Schrott, geboren 1964, erhielt zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Peter-Huchel- und den Joseph-Breitbach-Preis. Sein Werk erscheint im Carl Hanser Verlag. Derzeit arbeitet er im Auftrag der Stiftung Kunst und Natur an einem umfangreichen Atlas der Sternenhimmel; darüber hinaus hat er in diesem Jahr die Ernst-Jandl-Dozentur der Universität Wien inne.

Bilder von der Veranstaltung