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31.10.2022

Michael Fehr, Arno Camenisch: Hotel der Zuversicht | Die Welt

Veranstaltungsdaten

Zwei Autoren aus der Schweiz, die mit ihrer Stimme den Raum füllen, den literarischen Text als rhythmisch-melodischen Körper fassen und Schriftsteller wie Sprechkünstler sind.

»Das gesprochene Wort wurde sehr früh in meinem Leben wichtig, überlebenswichtig. Weil es die erste Methode der Kommunikation war.« Michael Fehr

19.30 Uhr | Michael Fehr, von Geburt an stark seheingeschränkt, lässt sie alle auftreten in seinen skurrilen Kurzgeschichten "Hotel der Zuversicht": die Geschäftsmänner und Erfinderinnen, die Spioninnen und Modeschöpfer, die Gräfin, die Schulkinder, die Tanten, Gutsherren und Seiltänzer. Mit kräftigen wie bildhaften Strichen lädt er in eine Welt ein, in der andere Regeln gelten. Darüber hinaus präsentiert er Miniaturen aus seinem Band super light, Texte, die reduziert sind auf die Essenz, den Geschmack, die Intensität. Hier wird geplündert, eine Bank überfallen, gemordet, geraucht und irgendwann dann doch noch eine Flasche Bourbon getrunken. Michael Fehr, geboren 1982, ist aufgewachsen in Muri bei Bern. Er studierte am Literaturinstitut in Biel und an der Hochschule der Künste Bern. Fehr entwirft sprachlich-musikalische Konzerte, allein und in Kollaboration, wirkt mit in Theaterstücken und Filmen und gibt Workshops. Für seinen Roman "Simeliberg" erhielt er den Kelag-Preis des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs.

»Wenn ich an anderen Orten lese, lese ich immer auch ein bisschen Romanisch. Und es ist spannend, wie die Leute zuhören. Ein Text ist immer auch Rhythmus und Klang.« Arno Camenisch

20.30 Uhr | Arno Camenisch erzählt in seinem neuen Roman "Die Welt" von den Jahren, als er in seinen Zwanzigern war, sein Leben auf den Kopf stellte und über die Kontinente zog, die Sorgen fern waren und das Leben um die Liebe kreiste. Es waren die Nullerjahre, die Welt war im Wandel, die Orte wechselten sich ab, und die Tage wurden zu Nächten – Moby und die Rolling Stones lieferten den Soundtrack zu dieser Zeit. Dieser wurde begleitet vom Gefühl der Enge und zugleich Neugier auf die Welt, die am Anfang jedes neuen Aufbruchs stehen. Arno Camenisch, 1978 in Tavanasa im Kanton Graubünden geboren und aufgewachsen, studierte ebenfalls am Literaturinstitut in Biel. 2009 erschien sein erster Roman "Sez Ner", dem elf weitere Bücher folgten. Seine Texte wurden in über 20 Sprachen übersetzt, und seine Lesungen führten ihn quer durch die Welt. Im März 2015 entstand der Dokumentarfilm "Arno Camenisch – Schreiben auf der Kante".

Gefördert von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung, im Rahmen des »Spoken Arts Festival«, ein Projekt der Akademie für gesprochenes Wort, in Zusammenarbeit mit dem Literaturhaus Stuttgart und zahlreichen weiteren Partner:innen, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, der Baden-Württemberg Stiftung und der Landeshauptstadt Stuttgart

Bilder von der Veranstaltung