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29.4.2004

Durs Grünbein: Fröhliche Eiszeit

Veranstaltungsdaten

"In welchem schneebedeckten Jahrhundert, mit Fingern / Steif / auf bereifte Scheiben gemalt, erschien dieser Plan / Zur Berechnung der Seelen?", schrieb Durs Grünbein vor Jahren in einem Gedicht mit dem Titel Meditation nach Descartes. Der Held und das Leitmotiv des Gedichts sind nun zurückgekehrt in Form einer langen Eloge auf den Philosophen. Vom Schnee oder Descartes in Deutschland umkreist jenen Moment im Leben des René Descartes, da dieser im Winter des Jahres 1619 in einem süddeutschen Städtchen, einer Vision gehorchend, zu philosophieren beginnt. Das Erzählgedicht endet in einem anderen Winter, 30 Jahre später, mit dem plötzlichen Tod des Philosophen. In fortlaufenden Szenen werden Jugend und Reife des großen Denkers an der Schwelle der Neuzeit ineinandergespiegelt nach der Regie eines Traums. Während der siebenjährigen Entstehungszeit der 42 Cantos entstanden auch bisher unveröffentlichte Studien im historischen und thematischen Umkreis, etwa zu Vermeer oder optischen Experimenten des 17. Jahrhunderts. Diese Essays, Gedanken, Aphorismen - Arbeitstitel: Fröhliche Eiszeit - sind Ausgangspunkt für einen Gedankenaustausch mit Friedrich Kittler, der tags darauf im Literaturhaus über 'Minne' spricht.

Eintritt: Eur 8,-/6,-

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Heiner Wittmann