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12.10.2008

Jörg Haspel: Das Erbe des 20. Jahrhunderts - ein Erbe zweiter Klasse?

Veranstaltungsdaten

Jörg Haspel, Landeskonservator in Berlin, zieht eine Zwischenbilanz der Welterbepolitik für das 20. Jahrhunderts und lädt ein zur Diskussion über konservatorische Defizite und Risiken des Erbes der Avantgarde und Post-Avantgarde: "Stuttgart schickt sich an, Welterbestadt zu werden. Zumindest sind die beiden Wohnhäuser von Le Corbusier auf der Weißenhofsiedlung Teil eines internationalen Antragspakets, das voraussichtlich nächstes Jahr zur Entscheidung ansteht. Stuttgart schickt sich auch an, im Zuge der Stuttgart 21-Tiefbahnhof-Planung ein Gründungszeugnis der Stuttgarter Schule und der frühen europäischen Moderne zum Denkmaltorso zu degradieren. Dem legendären Hauptbahnhof von Paul Bonatz sollen durch einen großflächigen Rückbau die Flügel gestutzt und sein Innerstes ausgehöhlt werden. Dies wirft Fragen auf nach der Vereinbarkeit von lokalpolitischen Welterbe-Ambitionen und dem zur gleichen Zeit forciert vorangetriebenen Denkmalfrevel, aber auch nach der Glaubwürdigkeit der UNESCO-Welterbekonvention und ihrer Unterzeichnerstaaten." Jörg Haspel studierte Architektur und Stadtplanung in Stuttgart sowie Kunstgeschichte und Empirische Kulturwissenschaft in Tübingen und ist deutsches Gründungsmitglied des Wissenschaftlichen Komitees zum 20. Jahrhundert beim Internationalen Denkmalrat ICOMOS.
In Zusammenarbeit mit dem Architekturforum Baden-Württemberg

Eintritt frei