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14.1.2019

Dieter M. Gräf, Martin Schulz: Falsches Rot

Veranstaltungsdaten

Ist unsere Gesellschaft noch so durchlässig, wie sie in den 70er-Jahren zu werden schien, als Dieter M. Gräf, Sohn einer Ludwigshafener Arbeiterfamilie, seine Liebe zur Kunst und Literatur entdeckte? Was ist in der Gesellschaft schief gelaufen, wenn sie ihre Kunstschaffenden in Villen und Schlösser schickt, aber niemals in die Produktion? „Was kann man der Lyrik nicht alles vorwerfen!“, schreibt Paul Jandl in der Neuen Zürcher Zeitung. „Dass sie weltfremd sei, meinen die Poesieverächter. Sie stoßen sich daran, dass im lyrischen Sprechen die kleinen Dinge bis zu einer Größe herausmikroskopiert werden, die sie im Leben nicht haben. Wenn es aber gelingt, das Monströse in den wenigen Zeilen eines Gedichtes schrecklich funkeln zu lassen, dann ist das wie eine grosse Überraschung. «Falsches Rot», der neue Band des Lyrikers Dieter M. Gräf, ist so eine Überraschung. Diese Lyrik spiegelt die Zeiten und Orte, an denen die Welt sich selbst fremd wird.“ Mit ihm ins Gespräch kommt Martin Schulz, Jahrgang 1955, gelernter Buchhändler und unlängst Gast im Literarischen Quartett, einst Bürgermeister von Würselen, dann Abgeordneter des Europäischen Parlaments und dessen Präsident, Parteivorsitzender und Kanzlerkandidat der SPD – und heute weiterhin Abgeordneter des Deutschen Bundestages. Dieter M. Gräf, geboren 1960, schreibt seit 1975 Gedichte und veröffentlichte Bücher bei Suhrkamp, Insel, der FVA und bei Brueterich Press, seit 2014 stellt er auch seine Fotografien aus. Zusammen mit Ulf Stolterfoht und Frank Witzel hat er im Literaturhaus die gleichnamige Ausstellung "Falsches Rot" entwickelt.

Gefördert vom Innovationsfonds des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg.

Bilder von der Veranstaltung