Martin Walser, Alissa Walser: Das geschundene Tier
Veranstaltungsdaten
Am 24. März wird Martin Walser achtzig Jahre alt. Aus diesem Anlass erscheint im Rowohlt Verlag unter dem Titel Das geschundenen Tier ein Band mit neununddreißig Balladen, die alle nach 1998 entstanden sind. Zum anderen Teil besteht der Band aus Zeichnungen von Alissa Walser, die im Original nun zum ersten Mal im Literaturhaus zu sehen sind. Zur Einführung in die Ausstellung spricht Christoph Tannert, Leiter des Berliner Künstlerhauses Bethanien. Martin Walser liest und führt im Anschluss ein Gespräch mit der Literaturredakteurin der Stuttgarter Zeitung Julia Schröder. "Mir wächst keine Blume im Mund", heißt es in einer der Balladen vom täglichen Leben mit dem Schmerz. Die Rede ist vom Schmerz eines Stürzenden, Geschundenen, Verletzten, der sagt: "Würf ich jetzt ein Blatt ins Wasser/ spränge drauf, es trüge mich, ich/ schwämme davon. So aber geh ich/ unter auf dem festen Land." Es sind zarte, dunkle Balladen von nur wenigen Zeilen Länge, aber ihre tragischen Themen sprechen für sich: das Hadern mit Dummheit und Leere, Lüge und Hass, die Klage über Unverständnis, Feindseligkeit und Folter, das Ringen mit dem Stolz, der Finsternis, der Scham. Sehnsüchte, Wünsche werden laut und verstummen gleich wieder. Am Ende jedoch - ein Aufblitzen von Helligkeit - weiß das Ich der Gedichte seinen Namen, trägt es "den Mond im Geweih".In Zusammenarbeit mit dem Verband deutscher Schriftsteller in Baden-Württemberg
Die Ausstellung ist im Literaturhaus bis zum 22. Mai zu sehen.
Eintritt: Euro 10,-/ 8,-/, 5,-