John von Düffel: Bertolt Brecht: Leben des Galilei
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Das Theaterstück »Leben des Galilei« schrieb Bertolt Brecht 1938/39 in seinem Exil in Dänemark. Es erzählt die Geschichte des Astronomen Galileo Galilei, der im 17. Jahrhundert lebte und forschte. Galilei konnte die bahnbrechende Tatsache beweisen, dass die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist. Dies widersprach dem herrschenden ptolemäischen Weltbild und führte zum Konflikt mit der Kirche. Die Angst vor Inquisition und Folter brachte Galilei schließlich dazu, seine Entdeckung zu widerrufen. Die Version, in der das Stück heute gelesen und aufgeführt wird, basiert auf einer Bearbeitung Brechts im amerikanischen Exil 1945-47, sowie einer dritten Fassung, die 1955/56 entstand. Die Veränderungen beider Fassungen sind stark durch die Entdeckung von Massenvernichtungswaffen und durch die Angst vor einem dritten Weltkrieg geprägt. Der Text stellt die bis heute zentrale Frage nach der sozialen Verantwortung von Wissenschaftler:innen. John von Düffel ist Dramaturg und Schriftsteller sowie Professor für Szenisches Schreiben an der Universität der Künste Berlin. Seine Werke wurden mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet.
Eine Veranstaltungsreihe von LpZ Stuttgart, in Zusammenarbeit mit SWR2 und dem Hospitalhof Stuttgart, gefördert vom Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg