Zum Hauptinhalt springen
2.5.2005

Wendelin Niedlich und seine Lesevergnügungsgesellschaft

Veranstaltungsdaten

Wendelin Niedlich heißt wirklich so. Aber das ist nur eine von vielen Facetten seiner Ästhetik. Als er 1998, nach äußerst bewegten Jahrzehnten, seine Buchhandlung an der Schmalen Straße in Stuttgart schloss, wussten alle: hier ging eine Epoche zu Ende, in der Literaturgeschichte geschrieben wurde. Wenn nach dem berühmtesten Buchhändler der Bundesrepublik gefragt würde - die Wetten stünden sehr günstig, tippte man auf ihn. Doch worin sein Geheimnis genau besteht, kann niemand so richtig fassen. Niedlichs Verbindung von Politik und Literatur ist bis heute ungewöhnlich. Er galt immer als linker, radikaler Buchhändler, und gleichzeitig steht er für eine literarische Avantgarde, die mit plattem Realismus und oberflächlicher Aktion nie etwas zu tun hatte. Max Bense, Helmut Heißenbüttel, Reinhard Döhl: das sind Niedlichs geistige Anreger. Die Ausstellung versucht, das Rätsel um Niedlich so eng wie möglich zu umkreisen: mit vielen Dokumenten, Artefakten, Plakaten, Fotos, Manuskripten und Autorenhandschriften - Zeugnissen dessen also, was er die "Lesevergnügungsgesellschaft" nennt. Der Autor und Literaturkritiker Helmut Böttiger stellt am Abend die Ausstellung vor, die er für das Literaturhaus kuratiert hat. Der Maler Jan Peter Tripp versucht sich an einem Kurzportrait. Und der Autor Peter O. Chotjewitz führt mit Wendelin Niedlich ein Gespräch.

Eintritt: Euro 7,-/5,-/3,50

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Heiner Wittmann