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25.4.2019

Heinz Bude: Solidarität

Veranstaltungsdaten

Der Schritt zurück ins Leben verlangt die Befreiung vom Selbsthass und vom Hass auf die Anderen.

Achilles Mbembe

„Mbembe lässt keinen Zweifel, dass nur die kommende Solidarität einer neuen Welt die gegeneinanderstehenden Solidaritäten der alten Welt auflösen kann. Dem Norden wie dem Süden bleibt die Einsicht, dass die eine Welt die einzige Welt ist, die wir haben“, schreibt der Soziologe Heinz Bude in seinem neuen Buch „Solidarität“. Solidarität war einmal ein starkes Wort; es geriet in Verruf, als jeder für sein Glück und seine Not selbst verantwortlich gemacht wurde. Heute sind Gesellschaften tiefer denn je zwischen Arm und Reich gespalten. Wir sollten uns hingegen, so Bude, nicht damit begnügen, materielle Not zu lindern, sondern im Anderen vielmehr uns selbst als Mensch erkennen. Die Erfahrung von Solidarität stellt dabei vielmehr die Frage: Wofür lohnt es sich zu leben? Und die Richtung einer Antwort kommt mit Albert Camus gesprochen aus dem Dasein selbst, das sich nicht im Bemühen um Selbstvervollkommnung, sondern vielmehr im Empfinden einer Weltbezogenheit gegenwärtig wird. Heinz Bude lebt in Berlin und ist Inhaber des Lehrstuhls für Makrosoziologie an der Universität Kassel. 1997-2015 leitete er den Bereich "Die Gesellschaft der Bundesrepublik" am Hamburger Institut für Sozialforschung. Zuletzt erschien „Das Gefühl der Welt. Über die Macht von Stimmungen“ (2016) und „Adorno für Ruinenkinder. Eine Geschichte von 1968“ (2018).

In Zusammenarbeit mit dem Hospitalhof Stuttgart

Bilder von der Veranstaltung