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4.12.2018

Dürre Engel & Liebesroman: Noémi Kiss, Zsófia Lóránd, Ivana Sajko, Alida Bremer

Veranstaltungsdaten

18.00 Uhr "Dürre Engel" Noémi Kiss und Zsófia Lóránd
Moderation: Silke Pasewalck

Die Schriftstellerin Noémi Kiss gewährt in ihrem Roman „Dürre Engel“ tiefe Einblicke in den ungarischen Alltag der prägenden Wendezeit der 1980er Jahre. Lívia hat ihren Ehemann Öcsi erstochen, der Prozess läuft. Wie konnte es soweit kommen? Während sie sich von einem Herzinfarkt erholt, lässt Lívia ihr Leben Revue passieren und versucht ihre Straftat zu verstehen. Schonungslos rekonstruiert Lívia ihr eigenes Leben, und nähert sich bruchstückhaft ihrer Erinnerung. Der Roman zeichnet ein Bild düsterer Beziehungsstrukturen und greift gesellschaftskritische Themen über sexuelle Freiheit und körperliche Gewalt auf. Die Autorin Noémi Kiss, geboren 1974 in der Nähe von Budapest, studierte Hungarologie, Komparatistik und Soziologie, unter anderem in Konstanz. Sie arbeitet als Autorin, Kritikerin und Essayistin und war „Writer in Residence" des Literaturhauses Zürich und der PWG Stiftung in Zürich. Ihre Werke wurden in mehrere Sprachen übersetzt.

Kurze Pause

19.30 Uhr "Liebesroman" Ivana Sajko und Alida Bremer
Moderation: Schamma Schahadat

Wie sieht die Liebe aus in Zeiten des Prekariats, das Autor*innen und Schauspieler*innen gleichermaßen trifft? Vergeblich versucht 'Er' einen Liebesroman zu schreiben, während 'Sie' mit Radiowerbung Geld für die Familie verdient. An die Stelle der Liebe tritt ein alltäglicher Kampf, der doch nicht von der Liebe zu lösen ist. Im Perspektivenwechsel von ihr und ihm, beide namen- und ortlos, lotet Sajko die Formen heterosexueller (Nicht-)Zusammengehörigkeit aus. In der deutschen Übersetzung Alida Bremers wird eine ungewöhnlich schnörkellose Sprache hörbar, die in langen Satzkonstruktionen die Verwobenheit wider Willen artikuliert. Für „Liebesroman“ wurden Ivana Sajko und Alida Bremer in diesem Jahr mit dem Internationalen Literaturpreis des Hauses der Kulturen der Welt ausgezeichnet.

Gefördert von der Bundeszentrale für politische Bildung, veranstaltet im Rahmen der gemeinsamen „Qualitätsoffensive Lehrerbildung“ von Bund und Ländern, gefördert aus Mitteln des BMBF; in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart, der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg und dem Literaturhaus Stuttgart.

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Simon Adolphi

Veranstaltungen der Reihe "I am not. Feminismus in Literatur, Kultur und Gesellschaft"