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5.10.2018

Antonia Baum, Ralf Brönt, Anke Stelling: Who cares? Schreibende zwischen Kreativität und Elternschaft

Veranstaltungsdaten

Schreiben ist Obsession, Hingabe, Inspiration – und eine einsame Tätigkeit. Was passiert aber mit der Kreativität, wenn ein Kind ins Leben tritt? Wenn das "Zimmer für sich allein" (Virginia Woolf), das es dafür so dringend braucht, abhandenkommt? Die wenigen Frauen, die der literarische Kanon versammelt, sind kinderlos. An ihnen – wie an ihren männlichen Gegenübern – hat sich das Bild des Künstlers gefestigt, der außerhalb des Alltäglichen steht, dem etwas Mythisches oder Genialisches anhaftet. Elternschaft dagegen ist „gesteigerte Alltagsroutine“, so die Literaturkritikerin Ursula März. Schreibende Frauen verstoßen per se gegen weibliche Stereotypen. Sie gehen in die Öffentlichkeit, wollen gehört und gelesen werden. Die Schriftstellerin und Journalistin Antonia Baum schreibt in ihrem Essay "Stillleben" mit entwaffnender Ehrlichkeit über die Veränderungen, die ein Kind für alle Lebenslagen bedeuten kann. Die Schriftstellerin Anke Stelling geht in ihrem neuesten Roman "Schäfchen im Trockenen" der Frage nach, wer für wen und was verantwortlich ist, und der Autor Ralf Bönt ruft in seinem Manifest "Das entehrte Geschlecht“ den Männern ihr Recht auf ein "karrierefreies Leben" zu. Die drei kommen dabei auch ins Gespräch über Produktionsbedingungen des Schreibens heute: Was wird aus dem eigenen Selbstverständnis als Künstler*in, wenn der Beruf prekär zu werden droht?

Gefördert im Rahmen des Literatursommers 2018 - eine Veranstaltungsreihe der Baden-Württemberg Stiftung, in Zusammenarbeit mit der Heinrich-Böll-Stiftung Baden-Württemberg, FrideL und der Abteilung Neuere deutsche Literatur der Universität Stuttgart

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Simon Adolphi

Veranstaltungen der Reihe "I am not. Feminismus in Literatur, Kultur und Gesellschaft"