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6.6.2017

Peter von Matt: Sieben Küsse. Glück und Unglück in der Literatur

Veranstaltungsdaten

"Das Wissen vom Glück, das die Menschen umtreibt, zwingt sie dazu, dieses sich vorzustellen, sich nach diesem auf die Jagd zu machen. Das spiegelt sich in den Gedichten über die maximale Zahl der Küsse. Diese Steigerung aber bedroht nun selbst wieder, was sie doch anstrebt. Sie entwertet nämlich den einzelnen Kuss. Das ist zwar selten ein Problem für die Verliebten selbst, wohl aber ist es eines für die Literatur." Peter von Matt

"Der Meister der literarischen Streifzüge" (NZZ), Peter von Matt, denkt über maßlose, irrtümliche und innige Küsse nach. Sieben bedeutungsvolle Küsse der Literaturgeschichte von Marguerite Duras bis Heinrich von Kleist hat er für sein neues Buch ausgewählt. Eigentlich ist Küssen ja ein Alltagsgeschäft. Und dennoch sind wir fest davon überzeugt, das Leben nach dem Kuss sei ein besseres als zuvor. Daran hat auch die Literatur ihren Anteil, denn in zahllosen Geschichten nimmt das Schicksal nach dem entscheidenden Kuss einen neuen Lauf. Einmal mehr erweist sich Peter von Matt als Meister der kenntnisreichen und eleganten Interpretation, aus der Neugierige genauso viel lernen wie erfahrene Leser: ob es nun um Literatur geht, die Liebe – oder um Osculologie, die Wissenschaft vom Küssen. Peter von Matt, geboren 1937 in Luzern, war von 1976 bis 2002 Professor für Germanistik an der Universität Zürich. Er ist Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Akademie der Künste Berlin und der Sächsischen Akademie der Künste. Er lebt bei Zürich. Bei Hanser erschienen zuletzt: „Wetterleuchten“ (Kleine Deutungen deutscher Gedichte, 2009) und „Das Kalb vor der Gotthardpost“ (Zur Literatur und Politik der Schweiz, 2012).

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Heiner Wittmann