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21.10.2015

Zeruya Shalev: Schmerz

Veranstaltungsdaten

"Zwei Gegensätze kamen auf sie zu, langsam, ernst, als legten sie einen unsichtbaren Blumenstrauß auf ihr Grab, und sie wollte vor ihnen fliehen, aber sie war ans Bett gefesselt, deshalb schloss sie die Augen, bis sie sie zweistimmig »Mama« sagen hörte und gezwungen war, sich zusammenzureißen. Was habe ich für ein Glück gehabt, sagte sie ihnen zuliebe, es hätte viel schlimmer sein können."
Vor zehn Jahren bei einem Terroranschlag schwer verletzt worden, ist Iris zwar als Schulleiterin in ihr altes Leben zurückgekehrt und ihr Mann steht ihr treu zur Seite, doch quälen sie Tag für Tag Schmerzen. Als sie Eitan, der Liebe ihrer Jugend, der sie vor Jahren jäh verlassen hat, wiederbegegnet, wirft sie das aus der Bahn. Die Wunde, die er ihr damals zufügte, steht plötzlich der Wunde gegenüber, die der Selbstmordattentäter riss, der sich neben ihr in die Luft sprengte. Und doch fühlt sich Iris überrascht neu zu ihm hingezogen, ist versucht, ihrer Ehe zu entfliehen, die ersten Lügen zu stricken, alles aufs Spiel zu setzen. Wie in ihrem Weltbestseller "Liebesleben" lotet Zeruya Shalev auch in ihrem neuen Roman "Schmerz", übersetzt von Mirjam Pressler, die Untiefen der Liebe, die Fährnisse einer fatalen und kompromisslosen Anziehung aus. Zeruya Shalev, eine der bedeutendsten Erzählerinnen unserer Zeit, wurde 1959 in einem Kibbuz am See Genezareth geboren und lebt mit ihrer Familie in Jerusalem. Ihre vielfach ausgezeichnete Trilogie über die moderne Liebe – "Liebesleben", "Mann und Frau", "Späte Familie" – wurde in über zwanzig Sprachen übersetzt.

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Sebastian Wenzel