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12.2.2015

Stephan Thome: Gegenspiel

Veranstaltungsdaten

"Du tust so, als würdest du dich für meine Arbeit interessieren, aber in Wirklichkeit gilt dein Interesse ausschließlich der Frage, wann ich sie an den Nagel hänge."Stephan Thome
Maria ist achtzehn, will nicht heiraten, keine Kinder bekommen und möchte raus aus Portugal. Mitte der Siebzigerjahre bietet das Land einer jungen Frau nur wenig Perspektiven. Als das neue Jahrzehnt anbricht, geht sie nach Berlin, beginnt ein Studium und eine Beziehung mit einem rebellischen Theatermacher, die schon bald scheitert. Allen Plänen vom unabhängigen Leben zum Trotz findet sich Maria schließlich als Ehefrau und Mutter in der nordrhein-westfälischen Provinz wieder und schaut ihrem Mann Hartmut beim Karrieremachen zu. Zu lange arrangiert sie sich mit den Verhältnissen, aber als die Tochter erwachsen und auf dem Sprung aus dem Haus ist, trifft Maria eine Entscheidung. "Gegenspiel" ist ein Roman über Täuschung und Selbsttäuschung, über Aufbruch und Verantwortung, auch gegenüber dem eigenen Leben. Geboren 1972 in Hessen, arbeitete der promovierte Philosoph, Sinologe und Übersetzer Stephan Thome als wissenschaftlicher Mitarbeiter an verschiedenen Forschungseinrichtungen in Taipeh. Sein Roman "Grenzgang" (2010) wurde bereits verfilmt und der Roman "Fliehkräfte" 2012 für den Deutschen Buchpreis nominiert. Seit 2011 lebt und arbeitet Stephan Thome als freier Schriftsteller in Lissabon.