Zum Hauptinhalt springen
5.11.2014

Lutz Seiler: Kruso

Veranstaltungsdaten

Lang erwartet und sogleich als heißer Kandidat für den Deutschen Buchpreis 2014 gehandelt: Lutz Seilers Romandebüt "Kruso" sorgt für helle Aufregung, die Kritiken überschlagen sich. Seiler erzählt von den letzten Jahren der DDR aus der Außenseiterperspektive von jungen DDR-Aussteigern, die vorübergehend auf der Ostseeinsel Hiddensee stranden. Der Text "geht aber zugleich über eine DDR-Geschichte hinaus und ist eine existenzielle Überlegung über Freiheit. Das hat eine poetische und politische Ebene und ist in dieser Verbindung einzigartig", so der Literaturkritiker Helmut Böttiger. Edgar Bendler lernt als Abwäscher auf Hiddensee Ed Alexander Krusowitsch kennen – Kruso. Eine schwierige, zärtliche Freundschaft beginnt. Von Kruso, dem Meister und Inselpaten, wird Ed eingeweiht in die Rituale der Saisonarbeiter auf Hiddensee und die Gesetze ihrer Nächte, in denen Ed seine sexuelle Initiation erlebt. Geheimer Motor dieser Gemeinschaft ist Krusos Utopie, die verspricht, jeden Schiffbrüchigen des Landes (und des Lebens) in drei Nächten zu den Wurzeln der Freiheit zu führen. Doch der Herbst 1989 erschüttert die Insel Hiddensee. Lutz Seilers Recherchen zu "Kruso" folgten den Spuren jener Menschen, die bei ihrer Flucht über die Ostsee verschollen sind, und führten bis nach Kopenhagen, in die Katakomben der dänischen Staatspolizei. Seiler, geboren 1963 in Gera, lebt in Wilhelmshorst, in der Nähe von Berlin, und Stockholm. Seit 1997 leitet er das literarische Programm im Peter-Huchel-Haus in Wilhelmshorst, hat – bereits vielfach ausgezeichnet – Lyrik, Erzählungen und nun auch einen Roman verfasst.