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16.5.2013

Hanns Zischler: Preis der Literaturhäuser 2013

Veranstaltungsdaten

Die Stuttgarter Laudatio auf Hanns Zischler hält die Autorin Ulrike Draesner. Überdies wird – druckfrisch – das kleine im Verlag Ulrich Keicher erscheinende Prosabändchen „Grasmückensommer“ vorgestellt. In der Begründung der Jury heißt es: »Hanns Zischler spricht über Literatur, über Schriftsteller, Dichter und Filme so, wie es einer tut, der von seinen alltäglichen Leidenschaften spricht.[…] So hat er die Kafka-Leser und -Philologen auf die eminente Bedeutung des Films für dessen Haltung zu seinem eigenen Leben und Werk hingewiesen, den jungen Sprachlehrer James Joyce in Pola bei seinen ersten Schritten zu dem Schriftsteller hin beobachtet, der die Erzählliteratur des 20. Jahrhunderts revolutionieren sollte, und aus einem vergessenen Überseekoffer in den Depots des Naturkundemuseums Berlin, der achtzehntausend Falter aus dem kolumbianischen Hochland enthielt, Leben und Werk des Naturforschers Arnold Schultze rekonstruiert. In seinem neuesten Buch „Berlin ist zu groß für Berlin“, einer Text-Bild-Essay-Collage, hat der Spaziergänger Hanns Zischler der im Selbstlob verstiegenen Stadt ihre verborgene und verdrängte Topographie ins Gedächtnis gerufen. […] W. G. Sebald hat in einem Aufsatz Stichworte zu einer Laudatio auf Hanns Zischler geliefert; wiewohl sich diese lediglich auf dessen Verdienste um Franz Kafka beziehen: ‚Anders als die zünftigen Germanisten, deren verbohrte Untersuchungen regelmäßig umschlagen in eine Travestie von Wissenschaft, und anders auch als die an der Schwierigkeit Kafkas ihren höheren Scharfsinn erprobenden Literaturtheoretiker beschränkt Hanns Zischler sich auf den zurückhaltenden, nirgends über den Gegenstand eines Interesses hinausstrebenden Kommentar. Gerade diese nur am Sachlichen sich orientierende und keinerlei Erklärungsversuche sich erlaubende Zurückhaltung ist es, die, wie man jetzt in der Rückschau erkennt, die verdienstvollsten Kafka-Forscher auszeichnet.’«

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