Zum Hauptinhalt springen
15.1.2013

Jan Knopf: Bertolt Brecht – Lebenskunst in finsteren Zeiten

Veranstaltungsdaten

Das Leben des Bertolt Brecht – neu erzählt als die Geschichte eines kritischen Intellektuellen, der sich und sein Werk gegen politische Hindernisse und zwei Weltkriege durchsetzte und dabei zwischen die ideologischen Stühle geriet. Auf den Bühnen der Welt hatte er Erfolge wie sonst nur Shakespeare, er schuf gemeinsam mit Kurt Weill, Hanns Eisler und Paul Dessau ein neues Musiktheater und machte den Song so populär, dass seine Texte auf den Straßen geträllert wurden. Bertolt Brecht (1898–1956) betonte unermüdlich, Kunst habe in erster Linie Vergnügen zu bereiten, müsse zugleich aber in anschaulichen Bildern Einsichten in die Defekte der herrschenden Verhältnisse vermitteln: »Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?« In den 1920er Jahren erreichte Brecht die Massenmedien und geriet früh ins Visier der Nazis. Als er 1933 ins Exil fliehen musste, wurde seine avantgardistische Kunst, die durch ihre »Technifizierung« völlig neue Qualitäten entwickelte, regelrecht abgewürgt. Als erster nach der deutschen Wiedervereinigung nimmt Jan Knopf den charismatischen und schwierigen Menschen, den genialen und zerrissenen Künstler in den Blick, der nach dem Scheitern in Hollywood mit dem Berliner Ensemble Triumphe feierte. Farbig und lebendig schildert Knopf Brechts Lebensumstände und -geschichte, seine Freundschaften und seine Liebesverhältnisse, mit denen die Geschichte seiner Werke stets aufs engste verflochten ist. Jan Knopf, 1944 geboren, ist Professor für Literaturwissenschaft am KIT Karlsruhe und Leiter der dortigen Arbeitsstelle Bertolt Brecht (ABB). Neben Büchern über Johann Peter Hebel, Friedrich Dürrenmatt u. a. ist er Herausgeber des Brecht-Handbuchs und Mitherausgeber der großen kommentierten Berliner und Frankfurter Ausgabe der Werke Brechts.