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18.7.2012

Thomas Fuchs: Bin ich mein Gehirn?

Veranstaltungsdaten

Finden wir das, was eine Person ausmacht, in ihrem Gehirn? Zeigen sich ihre Wahrnehmungen, Gedanken und Gefühle in den farbigen Abbildungen von Hirnprozessen? Sind Liebe, Religiosität, Glück oder Schuld nur Zustände des Gehirns? – Viele werden diese Fragen heute schon bejahen. Unter dem Eindruck der Fortschritte der Neurowissenschaften schreitet die Identifizierung von Person und Gehirn voran. Das Gehirn erscheint als neues Subjekt, als Denker unseres Denkens, Täter unseres Tuns, ja als Schöpfer der erlebten Welt. Solchen Auffassungen stellt der Vortrag eine ökologische Sicht des Gehirns gegenüber. Es erscheint darin in erster Linie als ein Vermittlungsorgan für die Beziehungen des lebendigen Organismus zur Umwelt und für unsere Beziehungen zu anderen Menschen. Als solches ist es nur die notwendige, aber keineswegs die hinreichende Bedingung für personales Erleben und Verhalten. Thomas Fuchs ist Karl Jaspers-Professor für Philosophische Grundlagen der Psychiatrie und Psychotherapie am Universitätsklinikum Heidelberg.

In Zusammenarbeit mit dem Zentrum für Seelische Gesundheit