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31.5.2012

Joel Berger: Die Rolle der Stadt in der jüdischen Kulturgeschichte

Veranstaltungsdaten

»Die Juden sind Städter«, - verkündete man als wohlmeinende Wertung oder abwertend, wenn es auf die vermeintliche Ferne der Juden von den nationalistisch-bodenständigen Teilen der übrigen Bevölkerung hindeuten sollte. Joel Berger will die wechselvollen Beziehungen der Juden zu ihrer Stadt auf einer volkskundlich-kulturwissenschaftlichen Grundlage überschaubar darstellen. Inhaltlich und methodisch werden die Ausdifferenzierungen der Beziehungen der jüdischen Stadtbewohner zu ihrem »Stettl« im Osten, wie auch ihre Lebensform in den Ghettos im Westen dargelegt. Zu Beginn wird ein Versuch unternommen den Weg des biblischen Nomadenvolkes von seiner Stadtfeindlichkeit bis zur Errichtung des Heiligtums und der Idee der heiligen Stadt der Juden, Jerusalem aufzuzeichnen. Ebenso wird die Rolle der Juden in ihrer jeweiligen Stadt während der gesellschaftlichen Modernisierung in Europa mit dem Beginn der Industrialisierung, und damit verbunden die Modernisierung des Judentums seit dem 19. Jahrhundert beleuchtet. Es wird an diesem Abend ferner dargestellt, dass reale und mentale Prozesse in der Stadt auch durch sprachliche Mittel, sogar durch eine eigene Sprache wie »Jüdisch-Deutsch» im Westen, und »Jiddisch« im Osten gefördert wurden.

In Zusammenarbeit mit dem Architekturforum Baden-Württemberg