Zum Hauptinhalt springen
11.3.2012

Pétur Gunnarsson, Stefan Weidle: ich, meiner mir mich

Veranstaltungsdaten

Sagenhaftes Island: Seit Island im vergangenen Jahr Gastland der Frankfurter Buchmesse war und mit seinem tollen Auftritt bezauberte, hat das Interesse sprunghaft zugenommen. Pétur Gunnarsson, der im Oktober 2011 mit dem ersten Teil seiner Tetralogie um Andri Haraldsson, »punkt, punkt, komma, strich« bei uns zu Gast war, stellt nun im Gespräch mit seinem Verleger Stefan Weidle den soeben zur Leipziger Messe erschienenen zweiten Teil »ich, meiner, mir, mich« vor.

Reykjavík Mitte der 1960er Jahre. Der junge Andri kommt von einem Aufenthalt auf dem Land in die Stadt zurück und muß sich neu einleben; Mutter und Schwester sind in einen modernen Wohnblock gezogen, er geht in eine andere Schule und findet sich in einem unbekannten Umfeld wieder. Und dazu beginnt auch noch seine Pubertät, er leidet unter Erröten, bekommt Pickel, und sein Interesse am anderen Geschlecht nimmt ungeahnte Ausmaße an. Wilde Jahre zwischen Zigaretten- und Alkoholdunst, Schule und Straße, Stadt und Land – zum Soundtrack der Beatles.
Eine wunderbare Erzählung über die Mühen des Erwachsenwerdens.
Pétur Gunnarsson beschreibt diese Zeit der Adoleszenz mit Empathie, Einsicht und Humor. Immer wieder mischt er das Weltgeschehen in die Ereignisse um Andri und seine Schwester Sista.

"ich mir meiner mich" erschien 1978 in Island. Der erste Band, "punkt punkt komma strich", ist eines der meistverkauften Bücher Islands der letzten Jahrzehnte und wurde im Herbst 2011 auch hierzulande mit viel Beifall aufgenommen: »Zur Moderne verdammt zu sein war den Isländern der späten siebziger Jahre durchaus Verheißung, wovon nicht zuletzt die Tatsache zeugt, daß der Vorname des Helden, Andri, noch lange nach der Veröffentlichung des Romans unschlagbar populär war. – Man lasse sich diese lebenskluge Lockerungsübung nicht entgehen. Teil zwei und drei des Zyklus sollen auf Deutsch bald folgen.« (Neue Zürcher Zeitung)

Pétur Gunnarsson wurde 1947 in Reykjavík geboren. Nach einem Literatur- und Philosophiestudium in Frankreich etablierte er sich in Island als Schriftsteller und Übersetzer, u. a. Marcel Proust, À la recherche du temps perdu, Gustave Flaubert, Madame Bovary, Georges Perec, Les choses, Claude Lévi-Strauss, Tristes tropiques, Peter Handke, Kindergeschichte. Auf deutsch erschienen 2011 sein Roman "punkt punkt komma strich" (Weidle Verlag) und ein Band über seine Heimatstadt, Reykjavík (Insel Verlag). Pétur Gunnarsson lebt in Reykjavík, zuletzt arbeitete er an einer mehrteiligen TV-Dokumentation über die Geschichte Islands.

Stefan Weidle wurde 1953 in Stuttgart geboren. Er studierte Germanistik, Kunstgeschichte und Philosophie in Bonn. Er arbeitete u.a. als Übersetzer aus dem Englischen und Rundfunkautor. 1994 gründete er den Weidle-Verlag in Bonn. 2005 erhielt er den "Kurt-Wolff-Preis" für seine Arbeit als unabhängiger Verleger.

Veranstalter: Deutsch-Isländische Kulturforum

Eintritt € 9,- / 7,- für Mitglieder des DIS (Karten an der Abendkasse)