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9.12.2011

Feridun Zaimoğlu, Jürgen Trabant: Literatur und Sprache

Veranstaltungsdaten

»Ich habe ein libidinöses Verhältnis zur deutschen Sprache. Sie ist für mich mehr als ein Werkzeug, um Geschichten zu erzählen. Sie ist eine Geliebte, die ich mit piratenhaftem Zugriff zu erobern versuche. Viele Leute glauben, wegen meiner orientalischen Herkunft müsste ich vertraut sein mit den Märchen aus Tausendundeiner Nacht. Dabei bin ich aufgewachsen mit den Grimm’schen Märchen, mit alten deutschen Sagen und Volkslegenden.« Der Autor Feridun Zaimoglu, der diese Sätze schreibt, begegnet dem international renommierten Linguisten und Romanisten Jürgen Trabant. In der Gesprächsreihe "Literatur und ihre Vermittler" treffen in den nächsten zwei Jahren zehn bedeutende Schriftsteller auf zehn ebenso namhafte Wissenschaftler. Ausgewählt wurden die Paarungen gemeinsam mit dem Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur der Universität Bamberg sowie mit dem Dichter José F.A. Oliver, der die Reihe als Moderator begleiten wird. Ausgangspunkt des Gesprächs über »Literatur und Sprache« ist ein Essay, den Feridun Zaimoglu speziell für den Abend verfasst hat. Prof. Dr. Jürgen Trabant wurde 1942 in Frankfurt / Main geboren. Von 1980 an war er Professor für Sprachwissenschaft am Institut für Romanische Philologie der Freien Universität Berlin, wo er bis 2008 auch den Frankreichstudiengang leitete. Trabant ist nicht nur ausgewiesener Kenner der französischen und italienischen Sprachwissenschaft, sondern hat auch zur Sprachpolitik, der Semiotik, der Sprachphilosophie und der Geschichte des europäischen Sprachdenkens Bedeutendes beigetragen. Feridun Zaimoglu lebt als Schriftsteller und bildender Künstler in Kiel, geboren wurde er im türkischen Bolu. »Wie lebt es sich als Kanake in Deutschland?«, fragte Zaimoglu in einer Publikation im Jahre 1995, die viele kontroverse Reaktionen auslöste. Kanaksprak ist mittlerweile zur selbstbewussten Metapher geworden. Zaimoglus Debüt folgten Romane und Erzählungen, Theaterstücke und Hörspiele, zuletzt erschien der Roman "Ruß". Die Veranstaltungsreihe ist u.a. auch Teil einer zweijährigen Weiterbildung für Deutschlehrkräfte aus Baden-Württemberg, die in Zusammenarbeit mit der Otto-Friedrich-Universität Bamberg und dem Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg entwickelt wurde und die durch die Robert Bosch Stiftung finanziell unterstützt wird.

Gefördert durch die Breuninger Stiftung

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Yves Noir