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12.7.2011

Karl Corino, Joachim Sauter: Erinnerungen an Robert Musil

Veranstaltungsdaten

Der Debutant, den eine einzige Rezension auf den Olymp der deutschen Literatur beförderte. Der Vergessene, zu dessen Beerdigung nur acht Personen erschienen. Der Eifersüchtige, der bei der Erwähnung Thomas Manns zu zittern begann. Der Ingenieur, der untergründigste Seelenregungen in Worte zu fassen versuchte. Der k.u.k Offizier, der das berühmteste Romanfragment des 20. Jahrhunderts hinterließ. Ein Mann mit sehr vielen Eigenschaften. Doch was weiß man tatsächlich über den Menschen Robert Musil? Der im Nimbus-Verlag erschienene Band lässt Menschen zu Wort kommen, die mit Musil persönlich zu tun hatten: Der Stiefschwiegersohn Otto Rosenthal erzählt vom Wettschwimmen während eines Urlaubs in Koserow. Die Förderin Stella Ehrenfeld erinnert sich an den »Teufelsbraten« Martha Musil, die nicht von der Seite ihres Gatten weichen wollte. Dem Kollegen Franz Blei fiel die athletische Figur des „Törleß“–Autors auf. Soma Morgenstern wurde Zeuge einer kuriosen Café–Zusammenkunft mit Joseph Roth. Zusammengestellt hat diesen Band Karl Corino, der seit vierzig Jahren zu Musil publiziert, zuletzt eine monumentale Biographie (2003), über die die Weltwoche schrieb: »Beeindruckenderes hat die biographische Recherche in den letzten Jahrzehnten nicht geleistet.« Zu Beginn des Abends präsentiert der Stuttgarter Künstler Joachim Sauter Druckgrafiken, die während und nach der Lektüre des „Mann ohne Eigenschaften“ entstandenen sind: »Ausformulierte Assoziationen, die ich mit eigenen Erfahrungen und Beobachtungen kombiniere und in Bilder umsetze«.

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Sebastian Becker