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6.6.2011

Klaus Zehelein: »Weil es die Schönheit ist, durch welche man zur Freiheit wandert« (Schiller)

Veranstaltungsdaten

Aus dem sechsten Brief "Über die ästhetische Erziehung" spricht Friedrich Schillers Erschrecken über die Entfremdung des Menschen von seinen Möglichkeiten: »Ewig nur an ein einzelnes kleines Bruchstück des Ganzen gefesselt, bildet sich der Mensch selbst nur als Bruchstück aus, ewig nur das eintönige Geräusch des Rades, das er umtreibt, im Ohr, entwickelt er nie die Harmonie seines Wesens und anstatt die Menschheit in seiner Natur auszuprägen, wird er bloß zu einem Abdruck seines Geschäfts…«. Ist Schillers Versuch einer möglichen Auflösung des Widerspruches wirklich so idealistisch, im heutigen Sinne naiv, wenn er davon spricht, dass man, »um jenes politische Problem zu lösen, durch das ästhetische den Weg nehmen muss, weil es die Schönheit ist, durch welche man zu der Freiheit wandert«? Diese Frage diskutiert Klaus Zehelein, Präsident der Bayerischen Theaterakademie München, im Rahmen der vom Wirtschaftsclub konzipierten Vortragsreihe "Freiheit als Illusion?". Unter der Überschrift "Mit der ästhetischen Erziehung aus der Finanzkrise?" schreibt der Münchner Soziologe Armin Nassehi: »Heute in der Krise von der Kunst zu lernen, müsste die Blickrichtung umkehren: Gerade an der Kunst lässt sich die Begrenztheit und Unhintergehbarkeit von Perspektiven erlernen, das Gefangensein in selbsterzeugten Welten … wie sich Dinge dadurch formen, dass sie gemacht werden müssen, und dass nichts notwendig so ist, wie es ist.« (FAZ)

In Zusammenarbeit mit dem Wirtschaftsclub im Literaturhaus

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Heiner Wittmann