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11.10.2006

Kiran Desai: Erbin des verlorenen Landes

Veranstaltungsdaten

In Kalimpong, an den Hängen des Himalaja, versammelt sich eine ganze Menagerie verschrobener Gestalten. Hier bringen die Naturgewalten Schönheit und Zerstörung zugleich. Auf einem abgelegenen, von Termiten zernagten Anwesen vergöttert der Richter Jemubhai Popatlal Patel seine schöne Setter-Hündin Mutt. Die Enkelin Sai verliert sich in der Welt Jane Austens und verzehrt sich nach ihrem Hauslehrer Gyan. In einer verrußten Küchenhöhle werkelt der grantige Koch, dessen Sohn Biju sich im fernen New York als Küchenhilfe durchschlägt. Kiran Desais zweiter Roman zeichnet vor dem historischen Hintergrund des indischen Ghurka-Aufstandes Mitte der achtziger Jahre das Psychogramm einer aufstrebenden Weltmacht, die sich wie eine verlassene Geliebte nach dem untergegangenen britischen Empire zurücksehnt und gleichzeitig versucht, ihre Kolonialneurose zu überwinden. Aus dem feinen Gewebe der kleinen Geschichten wird eine große Erzählung vom Fremdsein daheim und in der Fremde. Kiran Desai - "eine phantastische Schriftstellerin" - (Salman Rushdi) lebt abwechselnd in Indien, England und den USA. Ihr erster Roman erschien in Deutschland 1998 unter dem Titel Der Guru im Guavenbaum. Kiran Desai wird auf ihrer Lesereise begleitet von der Schauspielerin und Musikerin Jasmin Tabatabai.

Eintritt: Euro 7,-/5,-/3,50

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Heiner Wittmann