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13.3.2017

Zsuzsa Bánk: Schlafen werden wir später

Veranstaltungsdaten

"Liebste Johanna, heute Morgen hat Simon beim ersten frühen, viel zu frühen Kaffee gesagt, wäre er zehn Jahre jünger und hätte drei Kinder weniger, hätte er mich schon verlassen. [...] Simon sagte es in einem Ton, als sei es ohne Bedeutung, als sei es etwas wie: Das Wetter schwenkt um, ich nehme lieber den Zug und nicht den Wagen". Zsuzsa Bank

Die Schriftstellerin Márta lebt mit Mann und drei Kindern in einer deutschen Großstadt. Obwohl sie ihre Kinder liebt, kämpft sie jeden Tag neu darum, in ihrem Leben nicht unterzugehen und ihre Arbeit gegen die Zumutungen des Alltags zu verteidigen. Ihre Freundin Johanna hingegen, mit der sie seit früher Kindheit eine innige Freundschaft verbindet, ist Lehrerin im Schwarzwald und kinderlos. Statt mit ihrer Doktorarbeit über Annette von Droste-Hülshoff weiter zu kommen, kämpft sie mit den Gespenstern ihrer Vergangenheit: mit dem Mann, der sie verlassen hat, mit dem Krebs, den sie überwunden geglaubt hat, mit ihrem Vater, der so jung gestorben ist. Jetzt, mit Anfang 40, liegt die Mitte des Lebens hinter ihnen, sind Lebensweichen gestellt, wichtige Entscheidungen getroffen, ist ein Richtungswechsel nicht mehr vorgesehen. Aber Márta und Johanna wissen, dass sie mehr wollen als noch nicht sterben. Zsuzsa Bánk, geboren 1965, arbeitete als Buchhändlerin und studierte anschließend Publizistik, Politikwissenschaft und Literatur. Heute lebt sie als Autorin mit ihrem Mann und zwei Kindern in Frankfurt am Main. Für ihren ersten Roman "Der Schwimmer" wurde sie zahlreich ausgezeichnet. 2011 erschien ihr Roman "Die hellen Tage", jüngst nun ihr neuer Roman "Schlafen werden wir später".

Gefördert von der Robert Bosch Stiftung im Rahmen der Chamisso-Begleitförderung

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Sebastian Wenzel