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17.10.2016

Martin Mosebach, Stefan Weidner: Mogador

Veranstaltungsdaten

Nicht immer wird der Sprung aus dem Fenster zum Sprung in eine andere Welt, aber als der junge, auf der Karriereleiter seiner Bank schon ziemlich hoch hinaufgelangte Patrick Elff nach einem Gespräch im Polizeipräsidium tatsächlich aus dem Fenster springt, ist das der Beginn einer gefährlichen Reise. Er hat betrogen und die Entdeckung steht bevor. Nun sucht er Hilfe bei einem mächtigen marokkanischen Finanzmann, der ihm noch einen Gefallen schuldet, und flieht nach Mogador, eine Hafenstadt an der marokkanischen Atlantikküste, die heute den Namen Essaouira trägt. Der neue Roman von Martin Mosebach verbindet Kriminalfall mit Seelenreise und genaueste Wirklichkeitsbeobachtung mit ausschweifender Phantastik. Und wie immer stehen Menschenschilderungen in der Mitte seines Erzählens: die unheimliche Khadija und ihr illoyales Faktotum Achmed, der mächtige Monsieur Pereira und Patricks kühl ironische Ehefrau Pilar. Die Reise nach Mogador wird zum Traum, der Patrick Elff auf den Boden der Realität zurückführt. Mit dem Georg-Büchner-Preisträger Martin Mosebach spricht der Kölner Essayist, Literaturkritiker und Übersetzer Stefan Weidner, Chefredakteur der vom Goethe Institut herausgegebenen Zeitschrift „Fikrun wa Fann“. Er hat zahlreiche Lyriker aus dem Arabischen übersetzt, darunter Adonis und Mahmud Darwisch. In diesem Frühjahr erschien seine Übersetzung von Ibn Arabi, einem der bedeutendsten mystischen Schriftsteller des islamischen Mittelalters. Arabis poetisches Hauptwerk mit dem Titel "Der Übersetzer der Sehnsüchte", von dem bisher nur wenige Auszüge zu lesen waren, erscheint nun erstmals vollständig auf Deutsch.

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Heiner Wittmann