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12.2.2016

Martin Walser: Ein sterbender Mann

Veranstaltungsdaten

"Man kann sich nur mit dem Altsein auseinandersetzen, nicht mit dem Sterben. Vom Sterben haben wir alle keine Ahnung. Dass ich rein statistisch jetzt am Tod näher dran bin, gehört in die Bewusstseinsebene Statistik, nicht in die Bewusstseinsebene Existenz." Martin Walser

"Ein sterbender Mann" übertitelt Martin Walser seinen neuen Roman und es geht neben der Auseinandersetzung mit dem Altsein um radikale Entscheidungen im fortschreitenden Alter und nicht minder einschneidende Erfahrungen – angesiedelt im elektromagnetischen Spannungsfeld von Liebe und Verrat: Theo Schadt, 72, erfolgreicher Firmenchef, wird ausgerechnet von seinem engsten und einzigen Freund, dem Dichter Carlos Kroll, verraten. Beruflich ruiniert, sitzt Theo Schadt jetzt an der Kasse des Tangoladens seiner Ehefrau. Und weil er glaubt, er könne nicht mehr leben, meldet er sich in einem Online-Suizid-Forum an, um über den Freitod zu chatten. Eines Tages jedoch löst eine Kundin an der Kasse bei ihm eine Art Lichtexplosion aus. Während seine Ehefrau glaubt, es handele sich um einen Schlaganfall, war es vielmehr der Blick der Kundin, der diese nahezu chemische Reaktion einer Lichtflutung in ihm auslöste. Ihre Adresse ist in der Kartei zu finden – und er schreibt er ihr. Und nach achtunddreißig Ehejahren zieht er in Folge der Kommunikation zu Hause aus. Bis er erfahren muss, dass sie mit dem, der ihn verraten hat, in einer offenen Beziehung lebt.

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Heiner Wittmann