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6.5.2013

Friedrich Pfäfflin, Ingo Schulze: Ludwig Greve

Veranstaltungsdaten

Friedrich Pfäfflin und Ingo Schulze stellen Leben und Werk des Dichters Ludwig Greve vor, Sebastian Kowski (Staatsschauspiel Stuttgart) liest ausgewählte Passagen. Mit einer dreibändigen Ausgabe der autobiographischen Schriften von Ludwig Greve wird das 2008 begonnene Kooperationsprojekt der Wüstenrot Stiftung und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung im Wallstein Verlag fortgesetzt: Literarische Werke, die aus dem kulturellen Gedächtnis zu fallen drohen, werden neu ediert und von zeitgenössischen Schriftstellern vorgestellt. Ludwig Greve, 1924 als Sohn eines jüdischen Kaufmanns in Berlin geboren, emigrierte 1939 mit seiner Familie nach Frankreich und Italien. 1944 wurden Vater und Schwester in Italien verhaftet und nach Auschwitz deportiert; seine Mutter und er konnten sich retten und wanderten 1945 nach Palästina aus. 1950 kehrte Greve nach Deutschland zurück. Er wurde 1957 Mitarbeiter des Deutschen Literaturarchivs in Marbach und leitete dort später die Bibliothek. Im Sommer 1991 ertrank er vor Amrum. Der Dichter wurde 1988 mit dem Stuttgarter Literaturpreis ausgezeichnet, 1992 posthum mit dem Peter Huchel-Preis. Greve korrespondierte u. a. mit Hannah Arendt, Werner Kraft und Helmut Heißenbüttel: Sie alle ermutigten ihn, seine Lebensgeschichte zu erzählen, »zum ersten Mal«! Die – von Friedrich Pfäfflin und Eva Dambacher herausgegebene - Edition versammelt die verstreut erschienenen Teile dieser Geschichte: Sie dokumentiert die in den frühen Fünfzigerjahren aufgezeichneten Fluchtberichte und zeigt die Gründe für Greves Rückkehr nach Deutschland und sein »Festhalten an der Sprache als der eigentlichen Identität« in über 400 Briefen aus den Jahren 1944 bis 1991. Der Autor Ingo Schulze hat für die Ausgabe einen einleitenden Essay geschrieben.

In Zusammenarbeit mit der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, der Wüstenrot Stiftung und des Wallstein Verlags
Im Anschluss Stehempfang

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Kristina Popov