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22.4.2013

Hansgeorg Hermann, Andreas Platthaus: Tardi: »Ich, René Tardi, Kriegsgefangener im Stalag IIB«

Veranstaltungsdaten

Eröffnet wird eine eigens für das Literaturhaus konzipierte Ausstellung zu Jacques Tardi, Frankreichs bedeutendstem Comickünstler. Ausgangspunkt ist das neue – mit Spannung erwartete – Werk “Moi René Tardi, prisonnier de guerre au Stalag IIB“ (Casterman 2012), das im September im Verlag Edition Moderne in deutscher Übersetzung erscheint. In ihm wendet Tardi sich seinem Vater René zu und greift auf dessen handschriftliche Erinnerungen an den II. Weltkrieg und die Zeit in deutscher Kriegsgefangenschaft zurück. Seinem Vater widmete er bereits 1988 den Band 120, “rue de la Gare“, dessen Geschichte 1941 im Stalag XB beginnt. 120,“ rue de la gare“ beruht auf dem gleichnamigen Kriminalroman (1943) von Léo Malet und ist Teil einer legendär gewordenen Reihe von Malet-Adaptationen. Berühmt ist Tardi überdies durch seine vierbändige Auseinandersetzung mit den Ereignissen der Pariser Kommune von 1871: “Die Macht des Volkes“ (“Le cri du peuple“, 2001-04), nach einem Roman von Jean Vautrin. Sein vielleicht wichtigstes Thema ist der I. Weltkrieg, der sich durch zahlreiche Alben zieht, u.a. “Grabenkrieg“ (“C'était la guerre des tranchées“, 1993) und zuletzt (zusammen mit dem Historiker Jean-Pierre Verney) “Elender Krieg“ in zwei Bänden (“Putain de guerre!“ 2008/09). Eine zentrale Rolle spielt der I. Weltkrieg auch in der frühen surrealen Comicreihe “Adeles ungewöhnliche Abenteuer“ (“Les Aventures extraordinaires d'Adèle Blanc-Sec“, zehn Bände, 1976-98). Aus ihr machte Luc Besson 2010 den Film “Adèle und das Geheimnis des Pharaos“. Als Begleitprogramm zur Ausstellung ist der Film am Samstag, 27.4., 20 Uhr, im EM2 (Innenstadtkinos Stuttgart, Tickets unter 0711-92546123) zu sehen, im Rahmen des Internationalen Trickfilm-Festivals Stuttgart. Ausstellung vom 22.4.-24.7.

In Zusammenarbeit mit dem Institut Français Stuttgart und dem Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart

Gefördert von der Berthold Leibinger Stiftung

Bilder von der Veranstaltung

Copyright Fotos: Sandy Stoll